Wer ist "Bruder Josephel"?

Als ich mein Praktikum im Kloster Severin machte, lernte ich auch die zwei Bufdis Erik und Flo kennen. Da ich in der Zeit im Kloster auch für das Essen verantwortlich war, wurde mir von den beiden der Name Bruder Josephel ehrenhalber zugesprochen.

Daher stammen die Rezepte von Bruder Josephel.


Kapuzinerkresse- Suppe

Auch wenn wir bereits das Ende des Oktobers erreicht haben und uns mitten im Herbst befinden, darf ich mich glücklich schätzen, noch einige Meter Gartenzaun zu haben, die fleißig von Kapuzinerkresse bewuchert werden. Und da man doch irgendwann genug der bunten Blüten, die sich mit ihren rot-orange-gelben Blüten perfekt in das Farbspiel des herbstlichen Laubes einfügen, mit seinem Salat verspeist hat, ist es an der Zeit etwas Neues damit auszuprobieren. Also beschaffen wir uns mal: 

4 Handvoll Kapuzinerkresse, junge Blätter 

3 Knoblauchzehe(n) 

1 kleine Zwiebel 

200 ml Weißwein 

500 ml Gemüsebrühe 

Pfeffer, aus der Mühle 

Blüten, zur Garnitur 

1 oder mehrere Scheibe(n) Brot 

Zuallererst einmal hacken. Die Blüten, Knoblauch und Zwiebeln gaaanz fein häckseln. Dann  Knoblauch und Zwiebeln in etwas Öl andünsten und wenn die Zwiebeln glasig werden, die Kresse beigeben. Nur kurz mit andünsten und schließlich mit dem Wein ablöschen. Vielleicht auch einen kleinen Schluck für die Moral. Den Sud nun ein wenig einkochen lassen. Vielleicht noch ein Schlückchen Wein. Und bevor wir die Flasche noch ganz leer machen, gießen wir noch fix die Gemüsebrühe bei. Als denn fertig kochen lassen und schon mal den Tisch decken. Ah ja, und wir haben ja noch etwas Brot, da basteln wir uns ma noch lecker Croutons draus. Die Brotscheiben einfach in Würfel schneiden und in einer Pfanne mit etwas Öl rundum kross anbraten. Tisch gedeckt, Schüsseln geholt, dampfende Suppe rein, Croutons darüber und mit ein, zwei oder drei Kressen-Blüten garnieren. Bleibt nur noch genießen und schmecken lassen.


Zwetschgenknödel

Die ersten Tage leisten sich mittlerweile schon leicht herbstliche Züge. Da kann man sich schon mal Gedanken machen, was man mit der reichen Ernte, die da auf einen zukommen mag, so anstellt. Natürlich, für den Winter einmachen, konservieren, einkochen etc. etc. Aber bei der ganzen Einmacherei sollte man den gegenwärtigen Genuss nicht vergessen und da kann man Zwetschgenknödel nur wärmstens empfehlen. Also, beim Weck-Gummis kaufen, auch gleich noch: 

250 g Quark

1 Ei(er) 

70 g Butter, zimmerwarm 

150 g Mehl, glatt 

1 Prise(n) Salz 

8 Zwetschgen 

8 Stück(e) Würfelzucker 

Mehl, zum Bearbeiten 

Außerdem:

Butter 

Semmelbrösel 

Zucker 

Zimt 

Puderzucker 

mitbringen. Und denn ran die Buletten oder Knödel oder was auch immer. Gleich mal einen Topf gesalzenes Wasser auf den Herd, dass das Wasser denn koche wenn die Knödel bereit fürs Bade sind. Dann Teig machen, dafür die Butter schmelzen und zusammen mit dem Mehl, Quark und Ei zu einem schönen geschmeidigen Teig formen. Zwetschgen entsteinen, dass die Frucht noch zusammenhängt und den Stein durch einen Würfel Zucker austauschen. Dann die gezuckerte Zwetschge zusammen setzen und in Teig einhüllen. Die Teighülle muss komplett geschlossen sein. Sobald das Wasser kocht, dürfen die Knödel schwimmen gehen. Mindestens so lange bis sie oben schwimmen, allerdings immer mit einer Gabel prüfen ob die Zwetschgen im Knödelmantel schon weich sind. Während die Jungs im Whirlpool treiben, schon mal die Panade machen. Butter in einer Pfanne zergehen lassen, Semmelbrösel rein und mit Zucker vermengen. Das muss jetzt unter ständigem Rühren angeröstet werden und wirklich vorsichtig sein, die Mischung brennt wahnsinnig schnell an. Fertige Knödel mit dem Schaumlöffel aus dem Topf holen, abtropfen lassen und in den gebräunten Bröseln schwenken, auf dass sie komplett paniert sind und im Ofen bis zum Servieren warm halten. Das darf man sich auch im Erntestress, nicht entgehen lassen. 


Kräutersalz

Die Gärten stehen in voller Pracht und spülen jetzt im Sommer eine kaum zu bewältigende Menge Kräuter in unsere Küchen und Vorratskammern. Da hilft nur eins: "haltbar machen". Einfrieren ist immer so eine Sache und nicht jeder hat Platz für einen Trockenschrank. Trotzdem möchte man mit dem aromatischen Grünzeug aus dem Garten mehr machen, als es einfach nur wachsen, blühen und verdorren zu lassen. Voila, eine einfache, schnelle, schmackhafte und platzsparende Lösung: Kräutersalz. Wir brauchen auch gar nicht viel. Einfach Salz und alles, was wir da an Kräutern so rein haben wollen.  

 

Auf je 100g Salz kommen 10g gemischte Kräuter, ganz nach persönlichem Gusto. Gut vermengen und dann nur noch in Gläschen abfüllen. Schon  ist ein Stückchen Sommer-Garten konserviert. Natürlich darf und soll hier auch gerne mit verschieden Kombinationen an Kräutern experimentiert werden, so dass ihr bald eine ganze Palette unterschiedlicher, vielleicht sogar auf eure Lieblingsgerichte abgestimmte Kräutersalze im Vorratsschrank habt. 


Badische Kirschplotzer

Endlich Sommer!! Nicht jammern von wegen heiß, genießen ist angesagt!! Ab an den Badesee, Grillen im Schatten von Bäumen, feinster selbergebastelter eisgekühlter Sirup, da lassen sich auch 37 Grad ganz gut ertragen.  Und endlich gibt es wieder diese Dinger, die man sich so hervorragend an die Ohren hängen kann - Kirschen. Am besten direkt vom Baum. Und da sich bei der Hitze ab und an weniger Appetit regt als sonst, kann es zu dieser Jahreszeit auch mal vorkommen, dass ein bisschen was in der Küche übrig bleibt, weil es einfach zu schwer ist. Vielleicht liegen grad noch drei alte Semmeln rum? Perfekt, auf gehts zur sommerlichen Verwertungs-regional-saisional-Kocherei und dafür brauchen wir:

 

3 Brötchen vom Vortag 

150 ml Milch, warm 

3 Ei(er), getrennt 

125 g Zucker 

1 Pkt. Vanillezucker 

500 g Quark (Speisequark) 

1 Flasche Butter-Vanille-Aroma 

2 EL Zitronensaft 

75 g Grieß 

3 TL Backpulver, gestrichen 

750 g Kirsche(n) Sauerkirschen, aus dem Glas oder frisch, entsteint 

30 g Mandel(n), gehobelt 

20 g Speisestärke 

20 g Zucker 

375 ml Saft (Kirschsaft) 

 

Viel auf der Liste diesmal, aber keine Angst, gar nicht schlimm. Los geht's mit den Semmeln, diese in kleine Würfel schneiden und in der warmen Milch baden. Wir dürfen auch gleich baden gehen, ein wenig Geduld noch. Vorher noch die 3 Eigelb mit dem Vanille Zucker und dem normalen Zucker schaumig schlagen. Und jetzt gehts noch schneller: Quark, Butter Vanille-Aroma, die Butter und den Grieß, den wir schon mit Backpulver versetzt haben unter die Eiermasse rühren. Aufpassen dass keine Schweißperlen von der Stirn in den Teig tropfen. Allerdings ist die schwere körperliche Arbeit nun auch fast getan, für das Durchkneten der eingeweichten Semmeln dürfen wir uns nun eines Handrührgeräts mit Knethaken bedienen. Auf zum Endspurt, Eiweiß schaumig schlagen, die Semmeln unter die Quarkmasse heben.

 

Ebenso wie die Kirschen und ganz zu guter letzt eben selbiges Eiweiß. Schön vorsichtig, dass die Fluffigkeit erhalten bleibt. Dann das Ganze unter langsamem Rühren in den Ausguß gießen. Ah halt nein, in eine gefettete flache Auflaufform, kann man ja mal verwechseln. Und Mandeln, ja Mandeln noch obendrauf, perfekt. Diese dann entweder einfach im Auto hinter der Windschutzscheibe deponieren oder, wenn man kein Auto hat, das man bei diesen Temperaturen in die Sonne stellen kann,  bei 175-200 Grad im Backofen parken.  Soooo, jetzt können wir entweder die Wartezeit von 30-40 Minuten nutzen und tatsächlich in den Pool, See, Fluss, Pfütze hüpfen und darauf hoffen, dass sich der Kuchen selbst aus dem Ofen nimmt wenn er denn fertig ist, oder wir bleiben dabei, überwachen den Wicht ob seiner Bräunerei und basteln nebenher noch eine Kirschsoße. Dafür den Kirschsaft (hat man keine frischen Kirschen sondern eingeglaste, kann man direkt den dort anfallenden Saft nehmen) mit Speisestärke und der Mindermenge Zucker kurz aufkochen und eindicken lassen. Alles zusammen dann heiß und mit einer Spur Puderzucker servieren, auch an Tagen, an denen man meint, heiß ging gar nicht, ihr werdet sehen, geht doch!  


Holunderküchle

Sommer, Sonne, Kaktus . . . . und frische Holunderküchle, Hollersirup, Puderzucker, Pfefferminze, barfuß in der Wiese stehen, hach wie fein. Wenig passt zu einem heißen Fühsommertag besser als oben genanntes. Das meiste wird bekannt sein aber Holunderküchle?? Das wollen wir näher betrachten: Holunder wird ja jeder kennen, dieses süß riechende Strauchgewächs, das sich an Wiesenrainen und an Waldrändern findet. Und jetzt im Sommer blüht der Holunderstrauch gar wunderschön und diese Blüten kann man auch essen. Also pflücken wir uns ein paar der Dolden. Und dann brauchen wir noch:

 

130 ml Bier 

150 g Mehl 

1 Prise Salz 

1 EL Öl 

5 EL Milch 

2 Eier 

Holunderblütendolden 

Fett, zum Frittieren 

Puderzucker 

 

 

Schüssel aus der Schublade und Bier, Öl, Miclh und Öl hinein, Schneebesen zur Hand, rühren, voila schon ist der Bierteig fertig. Fast zumindest. Die Eier sollten noch rein und auch die Prise Salz. Jetzt aber. Bestimmt ist noch etwas Bier übrig. An dem wollen wir uns nun etwas laben. Der Teig will ohnehin ein halbes Stündchen ruhen und das Fett erhitzt werden. Bier leer, Fett heiß, Teig ausgeschlafen, perfekt. Dann die Dolden, die schon abgewaschen wurden von irgendwem, in den Teig und nach einer Abtropfung im heißen Fett baden. Von beiden Seiten oldgelb frittieren, Fett abtropfen lassen und einen Hauch Puderzucker darüber streuen. Vielleicht auch ein frisches, bereits erwähntes Pfefferminzblatt dazu zerkauen:)


Fichtenspitzen- Sirup

 

Was gibt es Besseres, als sich seinen Speiseplan mit Köstlichkeiten aus Wald, Wiese und Garten zu versüßen? Und gerade jetzt im Frühjahr bieten uns alle drei gar mannigfach junge Triebe, Sprossen und zarte frische Blätter, die unseren Speiseplan ganz einfach nach den kalten Wintermonaten erweitern können. Einfach beim nächsten Waldspaziergang einen Stoffbeutel mitnehmen und Folgendes einpacken: 

4 Handvoll Fichtentriebe, frische (hellgrüne Maitriebe)

1 Liter Wasser

1 kg Zucker, braun oder weiß

1 Zitrone(n), den Saft davon 

Gut, vielleicht findet man nicht alles davon im Wald, außer man zapft sich noch frisch an der Quelle etwas Wasser, trifft auf die Karawane aus dem Mittagland und schwatzt der Hexe aus dem Lebkuchenhaus ein wenig Zucker ab. Wieder am heimischen Herd werden dann nach kräftiger Einheizung die Fichtentriebe im Wasser aufgekocht und dann über Nacht vergessen.

 

Des nächsten Morgens das Fichtenwasser durch ein Küchentuch abseien, um die Feststoffe zu entfernen, Zucker und Zitronensaft beirühren und unter ständigem Rühren in den Ausguss leeren. Halt falsch, nix da. Unter ständigem Rühren einkochen natürlich. Das kann aber gut und gerne 2-3 Stunden dauern, man muss nicht ständig neben bei stehen und rühren, aber bedenke Mensch, dass so zuckeriger Kram ganz gerne anbrennt, also Obacht! Auch beim Abkühlen dickt die Masse nochmals nach. Um die gewünschte Viskosität zu erlangen weiter Wasser für Verflüssigung und längeres Einkochen für Verdickung nutzen. Die Masse zum Abkühlen in verschließbare Gläser füllen, so bleibt auch für die nächsten Monate ein wunderbarer Aufstrich für das Butterbrot oder eine Alternative, würzigere Süßungsmöglichkeit für Kaffee und Tee erhalten.


Bärlauchsalz

Einfach, schnell, ein echter Gaumenschmaus zu jeder Brotzeit  und ein netter Hingucker auf der österlich gedeckten Brunchtafel – selbstgemachtes Bärlauchsalz. Alles was wir brauchen, haben wir daheim und finden wir bei einem ausgiebigen Spaziergang durch unsere ausschlagenden Laubwälder. Dort nehmen wir so viel Bärlauch mit, wie wir später in unserem Salz haben möchten. Daheim Wanderstiefel aus, Wasser marsch und den Bärlauch waschen, trocken schleudern und mit einem Küchentuch endgültig trocken tupfen. Das große schmiedeeiserne Wiegemesser von der Wand genommen und die Blätter mikroskopisch klein gehäckselt. Ah, die zweitwichtigste Zutat haben wir vergessen – Salz. Macht aber nix, brauchen wir ohnehin erst jetzt. Wir bedienen uns mit möglichst grobem Salz, Steinsalz empfiehlt sich hier. Die Menge wählen wir nach unserem persönlichem Gusto. Häckselblätter und Salz jetzt vermengen. Wer es ganz genau ultra homogen haben möchte, kann sich für das Mischen noch einer Küchenmaschine  oder eines Pürierstabes bedienen. So oder so, das Salz-Blättergemisch auf einen Teller packen, möglichst dünn ausbreiten und auf der Heizung oder am Fenster trocknen lassen. Und immer wieder umrühren  und neu ausbreiten, damit das Salz überall gleichmäßig trocknen kann. Und schließlich und endlich, nach einigen Tagen fleißigen Wartens, verpacken wir es luftdicht, um zu verhindern, dass es wieder Feuchtigkeit zieht und können es endlich verarbeiten und genießen.


Brennnesselnudeln

Na, ob wir wohl schon die ein oder andere junge Brennnessel am Wiesenrand finden?  Es ist noch schwierig, bei wem es aber richtig grünet und blüht und zwitschert und frühlingt, der kann sich seine goldene Sichel schnappen und  200g Brennnesselblätter jagen gehen, vorzugsweise junge, zarte. Daneben brauchen wir dann noch 350 bis 400g Mehl, 2 glückliche Eier und etwas lauwarmes Wasser. Ganz kurz ist die Einkaufsliste diesmal. Nach erfolgreicher Jagd kochen wir die Brennnesselblätter für 10 Minuten, dann raus damit an die frische Spätwinterluft und abkühlen lassen. Wenn ihr dies erfolgreich geschafft habt, die Blätter fein hacken und dann mit den Eiern und etwas Salz zu einem Brei vermischen. In diesen solange Mehl einarbeiten, bis ein Nudelteig entsteht. Hmmm, wie erklärt man jetzt guten Nudelteig . . . .  Also, der Teig darf nicht brüchig sein, also zu trocken aber auch nicht zu nass, dass er klebt. Er muss richtig zäh sein, so, dass, wenn ihr ihn auseinanderziehen wollt, er wieder in seine Ausgangsform zurück will. Aber das kommt mit Übung und Erfahrung. Es zeigt sich, ob der Nudelteig die richtige Konsistenz hat, wenn ihr ihn für 2 Stunden in einer Tupperbox in den Kühlschrank legt und danach auf einem Nudelbrett ausrollt. Denn das muss jetzt Schwerstarbeit sein, da der Teig ja eben so zäh ist und immer wieder dahin zurück will, von wo ihr ihn gerade wegrollen wollt. Aber auch das schafft ihr. Wer natürlich eine Nudelmaschine daheim hat, der kann sich den Bums sparen. Teig rein, Lieblingsmatritze vorne hin und los gehts. Alle anderen dürfen den Teigfladen jetzt noch in Streifen, also zu Bandnudeln schneiden. Entweder genießt man die Nudeln dann sofort frisch (wie man Nudeln zubereitet wisst ihr ja) oder man trocknet sie für mindestens 12 Stunden an einem luftigen Ort und kann sie dann lange aufbewaren und auch später genießen.


Äpfel im Schlafrock

Wir benötigen:

 

2 Päckchen Blätterteig        

3 Äpfel

100g Haferflocken (alternativ- gemahlene Nüsse)

100g Rosinen

Marmelade nach persönlichem Gusto

1 Eigelb

 

 

Es ist kalt dort draußen vor den Toren, man muss sich warm anziehen gegen Wind, Kälte und Schnee und warum sollte man unser geliebtes Essen davon ausnehmen. Also wollen wir ein gar feines Winteressen bereiten, das auch fein eingepackt gegen die Kälte ist. Dafür nehmen wir den vorgefertigten Blätterteig aus seiner Verpackung und walzen ihn ein wenig in Länge und Breite mal Höhe. Und dann nehmen wir von jedem der gewalzten Teile so ungefähr ein Drittel ab und fügen die dann zu einem dritten Ganzem zusammen. Als dann sei ein wenig Grausamkeit gefordert, es gilt den Äpfeln tatsächlich bei lebendigem Leibe die Haut abzuziehen. Und wenn dies geschehen, sogar noch die Innereien mittels eines so bezeichneten ,,Kerngehäusestechers" zu entnehmen. Da wir ja etwas entnommen und entfernt haben, sollten wir dies dem Apfel wieder angedeihen lassen. Im Klartext: wir stellen jeden Apfel auf ein Teigstückchen und füllen ihn dann  abwechselnd mit Marmelade und Haferflocken und Rosinen. Da ihm ja bis jetzt immer noch eine Haut fehlt, schlagen wir den Teig auf dem er steht um ihn herum auf, und klappen in über der Marmeladenfüllungsöffnung zusammen. Schwupp, noch das Ganze mit Eigelb eingepinselt und bei 200 Grad in die Röhre. Ein bis zwei Glühwein (also ca. 30 Minuten, je nach Größe mehr oder weniger) warten und voila, schon hat man für wenig Arbeit ein wunderbares Wintermahl.


Vogelmiere- Pesto

So, neues Jahr, nicht einhaltbare Vorsätze und lauter so Kram, nur weil sich der Planet einmal um ein Fixgestirn gedreht hat. Aber nach all der Fresserei und Feierei um Weihnachten und den Silvesterbums können wir uns mal wieder der kulinarischen Fortbildung widmen. Heute zwar mit etwas, das sich, ob der Zutaten, ganz einfach aus dem Garten verbasteln lässt, und jetzt schon Hunger auf Frühling macht. 

Für unser Pesto benötigen wir:

 

400g Vogelmiere (eine genaue Beschreibung dieser vielseitigen Pflanze findet sich in der Rubrik ,,Pflanze des Monats")

1/4 l Olivenöl

100g Walnüsse

80g Parmesan oder anderer Hartkäse

1/2 TL Salz 

Also, das Rezept ist in der Tat nicht zu schwer. Besonders toll ist, dass die Vogelmiere alljährlich geerntet werden kann. Sie trotzt Kälte, Hitze, Wind und Schnee... Ganz einfach jetzt erst mal das Kraut waschen und abtrocknen. Dann die noch vom Weihnachtsbraten stumpfen Messer wetzen und ran ans Hackbrett. Nachdem wir darauf ein bisschen herumgeklimpert haben, schnibbeln wir mal ein bisschen. Vogelmiere hauchfein klein schneiden, Nüsse hacken und, ist zwar nicht schneiden, aber doch irgendwie, also langer Rede gar kein Sinn, Käse reiben. So, lauter lustige Tiegel vor uns mit lauter klein gemachtem Zeug drin. Als denn die vielen Tiegel in den Mixer oder wenn nicht anders vorhanden, ein hohes Gefäß geben. Die restlichen oben angeführten Lustigkeiten nicht vergessen. Mixer an, Stabmixer rein und schön pürieren alles. Sollte die gewünschte Viskosität noch nicht erreicht sein, mit Öl noch etwas verflüssigen. Die Geschichte des Haltbarmachens kennt ihr ja noch von vorangegangenen Rezepten: Gläser auskochen, umgedreht auf ein Küchentuch, Pesto einfüllen, eine geschlossene Schicht Olivenöl drauf und gut verschließen, voila. Das Pesto ist nicht nur zu Pasta der absolute Hammer, sondern macht sich auch beim Würzen in Suppen, Saucen oder sogar einfach auf Butterbrot perfekt. 


Broccoli- Pizza

Schwupp, da wars rum, dieses 2018. Aber lasset mich euch noch was Feines mit auf den Weg ins neue Jahr geben, etwas, das besonders die Glutenunverträglichen unter uns erfreuen wird: eine Pizza mit Boden aus Brokkoli. Dann mal schnell die Zutaten zusammengebastelt: 

1 kleiner Brokkolikopf

2 Eier

30 g Parmesan

30 g geriebener Mozarella

1/4 Teelöffel Salz

1/4 Teelöffel Pfeffer 

Und weil ich euch nicht ständig alles vorschreiben will, und ihr sicher alle des eigenständigen Denkens fähig seid, gibts mal keine Anweisungen zum Belag. Ich glaube, das bekommt ihr selbst hin. Also, bauen wir einen Teig aus Brokkoli, was ganz anderes mal. Dafür das Gewächs erst mal waschen und die einzelnen lustigen Bäumchen runterschneiden. Die werden wir dann gemütlich in der Küchenmaschinen schreddern, bis sie so ungefähr Reiskorngröße haben. Eine Schüssel zur Hand genommen, den Brokkolireis hinein und alles in den Backofen, 5 Minuten schön durchtrocknen lassen. Das alte Rein-Raus Spiel, raus aus dem Ofen, rein in ein Küchentuch, kräftig pressen und wringen, bis keine Flüssigkeit mehr aus der Brokkolimasse will. Nun mischen, mit allem was da oben aufgelistet steht. Einen richtig schönen, geschmeidigen Teig kneten. Selbigen ab, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech klumpen, in gewünschte Pizzaform bringen und für 10-12 Minuten in die Obhut des Ofens übergeben. Wenn der Teig leicht braun geworden ist, kann er wieder hervor geholt und endlich mit allerlei Köstlichkeiten belegt werden. Aber wie gesagt, ihr seid groß genug da selber zu entscheiden was ihr da drauf wollt.

 

Damit verabschiede ich mich für dieses kulinarisch schwer erfolgreiche Jahr 2018 von euch allen und verbleibe mit den lustigsten Grüßen von meinem Küchenherd an euch da draußen in der weiten Welt und freue mich auf die Kocherei 2019 mit euch.


Schlehenlikör

Die kalte Jahreszeit hält langsam, aber sicher Einzug in unseren Gefilden. Zeit also sich vorzubereiten. Und da auch Wärme von Innen her nicht schaden kann, setzen wir doch was Schönes an, das uns an kalten Tagen an schönere Tage erinnert: einen Schlehenlikör. Wer die Schlehe nicht kennt, ein gar putzig klein Beerchen von tief marin-blauer Färbung, das an großen Büschen Vorzugsweise an Wiesensäumen und in Hecken wächst. Wohl am bekanntesten dafür, dass sie beim rohen Verzehr vom Strauche ein furchtbar pelziges Gefühl im Mund hinterlässt. Beim Likör sollte das aber nicht passieren. So, tragen wir erstmal lustige Sachen zusammen:

 

200 g Schlehen

150 g Kandiszucker, weiß oder braun

½ Vanilleschote(n)

0,7 Liter Rum, weißer

 

Gar nicht so viel, und auch gar nicht so kompliziert das Ganze. Also, wenn wir dann aus den herbstlichen Stürmen mit reicher Beute zurückkehren, die Beeren waschen und dann erstmal in die Tiefkühltruhe verbannen. Und die nächsten 2 Wochen einfach vergessen und sich seines lustigen Daseins erfreuen. So, fertig. 

Ne, natürlich nicht. 2 Wochen später öffnen wir dann die Tiefkühltruhe wieder. Raus mit den Schlehen, auftauen lassen und ein bisschen zermatschen. Der Vanilleschote müssen wir leider auch etwas Gewalt zukommen lassen. Schlitzen wir sie der Länge nach auf und befreien sie von ihrem lästigen Mark. Packen wir selbiges mit all dem Rümpel da oben auf der langen Liste in ein groooooßes Einmachglas, verschließen es sauber und warten nochmal. Gute 3 Monate. Jaaaaa, das ist ein bisschen, aber es lohnt sich. Das Glas unbedingt bei Zimmertemperatur lagern und nicht, in den Keller oder auf den Dachboden verbannen, weil man sonst der Versuchung des Probierens erliegt, dies sei euch als Aufgabe zur Stählung des Willens aufgesetzet. Und dann kommt der große Tag des Glas-Öffnens. Dann alles durch ein ganz feines Sieb abgießen und weiter und weiter filtern, durch Küchentücher, Kaffeefilter, was euch einfällt.

 

Tadaaa, schon fertig. Und wie ein guter Whisky, so wird auch unser Likör mit immer längerer Lagerzeit, immer besser im Geschmack ;) Und wem das Wegwerfen des abgeseiten Schlehenkrempels zu verschwenderisch scheint, der kann dies ganz hervorragend als Zusatz zum winterlichen Glühwein oder auch einfach als leckeres Topping zu Eis verwenden.


Gefüllte Quitten

Bratäpfel kann jeder, zum Beginn der kalten Jahreszeit jetzt mal ein bisschen was Ausgefalleneres, wofür wir Folgendes benötigen:

 

3 Quitte(n)

4 Äpfel

1 Zitrone(n)

200 g Zucker

50 g Walnüsse

6 Nelke(n)

200 g Saure Sahne

 

Zwar bin ich ein großer Gegner davon, anderen Lebewesen ihren Pelz abzuziehen, aber ich denke, bei der Quitte ist es doch halbwegs okay, aber zärtlich darf man sein. Einfach den feinen Flaum mit den Händen abreiben. Dann wird`s doch etwas brutaler: ein scharfes Messer, ein gezielter Schnitt, zack in zwei Hälften die Früchte. Und die Kerne ausschaben. Und da wir es eh schon mit Pelz und schön und überhaupt haben, können wir auch dafür sorgen, dass die Quitten für den Verzehr auch schön aussehen. Also die Hälften mit je einem Teelöffel Zucker bestreuen und für mindestens 6 Stunden in den Kühlschrank verbannen. Die 6 Stunden können wir auch für was Besseres nutzen als blöd auf die Uhr schauen und Nasebohren. Zum Beispiel den Punkt finden, ab dem das Licht im Kühlschrank ausgeht. Oder wir machen was wirklich Sinnvolles: pressen die Zitrone aus, hacken die Walnüsse klein und häuten und raspeln die Äpfel. Hach, herrlich, nur Gewalt gegen Obst und Nüsse hier, ist ja furchtbar . . . . Und das alles nur für unsere kulinarische Befriedigung, wir sollten uns schämen. Oder einfach auf ein richtig gutes Essen freuen. So, dafür haben wir jetzt bestimmt 6 Stunden gebraucht. Dann aus 200 ml Wasser, Zitronensaft und Nelken einen dicklichen Sirup zusammenköcheln.

 

Dann die verhackstückten und miteinander gemischten Nüsse und Äpfel in die gehälftelten Quitten häufeln und eventuell nach persönlichem Gusto noch mit etwas Zucker abschmecken. Dann den Sirup darüber und alles in eine Backform legen und das Ganze für 50 Minuten in den auf 190° vorgeheizten Backofen betten. Die Zeit dann wieder fürs Kühlschranklicht nutzen. Wenn`s dann alsbald lecker in der Küche riecht, darf man den Tisch decken, ein Kerzchen anzünden, den Schmaus aus dem Ofen befreien, eine gute Spur saure Sahne über jede Quittenhälfte und schmecken lassen.


Tomatentarte

So, die Tage werden wieder ein klein wenig kürzer, die Nächte doch schon mal bisschen kühler. Erster Nebel legt sich des morgens wieder über Wälder und Auen. Da darf man ruhig an einem nieseligen Tag den Ofen anmachen und sich mit ner Tasse Tee davorsetzen. Wer das große Glück hat, noch einen mit Holz befeuerten Holzherd zu haben, der kann nicht nur dem Flammenspiel zusehen, sondern auch dieser wunderbaren Tarte a la Tomate beim Backen während der köstliche Duft vermischt mit dem Geruch des Holzfeuers durchs Haus zieht. Beginnen wir am besten damit, mal ein Feuerchen anzumachen (oder natürlich den normalen Herd, der an Temperatur gute 230-250 C° haben sollte). Und denn suchen wir mal ein paar Zutaten zusammen:

 

Für den Teig:

200 g Mehl

100 g Butter, weich

5 cl Wasser

1 Prise(n) Salz

 

Für den Belag:

1 EL Senf, scharf

Käse, gerieben, z.B. Emmentaler

2 Tomate(n)

Salz und Pfeffer

etwas Olivenöl

Kräuter (z.B. der Provence)

 

So, mit den Zutaten, auf denen ,,für den Teig" steht, einen Mürbteig zusammenrühren. Und den denn fein artig mit dem Nudelgehölz ausrollen, mit dem Zirkle die Rundigkeit kontrollieren. Den Rand darf man ruhig etwas dicker lassen, wie man das ja von Pizza kennt. Dann ab aufs Backblech damit und Löffel in den Senf getunkt. Den dann auf dem Teig schön gleichmäßig verstreichen. Käse muss auch rauf, schön drauf schneien lassen, obwohl, vom schneien will man ja nun wirklich noch gar nichts hören. Egal einfach drauf damit und Tomatenscheiben hinterher. Nur gucken, dass diese Schicht nicht zu dick ist, da Tomaten ja doch zu großem Teil aus Wasser bestehen, und wir ja sicher nicht wollen, dass uns unser Fladen ertrinkt. Wenn fertig, wieder die Schneekanone bemühen und Salz, Pfeffer, Kräuter und eine Winzigkeit Olivenöl schneien lassen. Dann sucht man sich als nächstes unbedingt ein gutes Buch und brüht sich den Lieblingstee auf, schiebt den ganzen Bums in den Ofen, setzt sich davor, genießt die oben beschriebene Atmosphäre und wartet noch 40-60 Minuten. Ab und an vom Buch aufsehen, nicht nur um Tee nachzu- kochen, sondern auch mal um in den Ofen zu schauen. Wenn der Rand schön goldbraun und das Wasser der Tomate verdunstet ist, darf gegessen werden. Bon Appetit!! 


Zucchini Nudeln

Es ist heiß, wahnsinnig heiß. Man möchte nur mit einem kalten Drink im Schatten von Irgendwas liegen und nichts tun. Sogar der bloße Gedanke an Bewegung lässt einem den Schweiß auf die Stirn treten. Und da soll man auch noch essen . . . .  Na, Nahrungsaufnahme muss nun mal sein, aber so schnell und einfach wie möglich. Und trotzdem schmackhaft. Also kein großes Palaver jetzt, fix zusammentragen:

 

200g Spaghetti

2 große Zucchini

2 EL Minze

1 EL Zitronensaft

1 Prise Chiliflocken

Salz, Pfeffer,

geriebener Parmesan

 

Also, ganz einfach: Nudeln kochen. Währenddessen Zucchini kleinraspeln, Minze hacken, Parmesan reiben. Nudeln abgießen, zurück in den Topf. Zucchini, Chili, Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Minze im Topf vermischen, rauf auf die Teller damit, Parmesan drüber streuen und schnellstens wieder zurück in den Schatten. Ein wirklich einfaches, schnelles und erfrischend leichtes Gericht, perfekt für diese heißen Tage


Kräuterbutter

Was gibt es bei heißen Temperaturen, nach einem Tag am See oder Fluss und einem kühlen Bier des Abends unter Lampions am knackenden Feuer besseres, als eine ehrliche, bodenständige Scheibe Brot mit einer richtig guten frischen Kräuterbutter - vielleicht sogar noch leicht angeröstet? Relativ wenig, zumindest für dieses Szenario. Und da um uns herum wohl die allertollsten Sachen wachsen, die man sogar auf dem Weg zurück vom See mitnehmen kann (gut, da muss man doch recht viel Glück haben oder einen den Weg angrenzenden Garten plündern), macht man doch so eine Butter am besten selber. Und man verzichtet auf Konservierungsstoffe und Plastikmüll, industriell gefertigte Supermarktprodukte.

Man braucht auch gar nicht viel:

-Wer hätts gedacht, Butter!!

Und noch überraschender, huch, Kräuter. Nein. Doch, in der Tat. Und da nimmt man einfach was einem der Garten, das Kräuterregal oder die weite Flur so anbieten: Schnittlauch, Petersilie, Pfefferminze (für die Mutigeren), Majoran, Schafgarbe, Giersch, Rosmarin, Thymian, Weinraute, Rucola, Zitronenverbene, Rosenblätter, Salbei… oder einfach nach Gusto.

-Salz, etwas Pfeffer

-eine Knoblauchzehe 

 

Alles zusammengetragen? Wunderbar. Dann das Gemüse erstmal waschen und schööööön klein hacken. Die Knoblauchzehe schälen und am besten durch eine Knoblauchpresse jagen, das bringt die Aromen voll zur Geltung. Die Butter darf schon eine Zeit außerhalb des Kühlschranks wohnen, dann lässt sie sich besser durchdrücken. In kleinen Stücken in eine Schüssel geben, den Knoblauch darüber pressen, die Kräuter dazu, eine Prise Salz, eine Prise Pfeffer und gut mit einer Gabel durchmischen, nochmal abschmecken und voila, wieder kaltstellen bis zum Verzehr. Wer die zartschmelzende Leckerei auch auf einem Stück Fleisch genießen will und das ganz adrett als Scheibe auf dem Steak zergehen lassen will, der packt einfach was von der noch weichen Butter auf ein Stück Backpapier und formt durch Rollen eine schöne Rolle, von welcher man dann Scheiben abschnibbeln kann. Voila, eine schöne Sommer-Bade-Grill-Saison. 


Johanni Nüsse

500 g grüne Walnüsse

500 g Zucker

250 ml Wasser

1 Zimtstange

2 Nelken

10 Pimentkörner

½ Bio-Zitrone (die Schale kleingeschnitten)

 

GANZ WICHTIG: Die Johanni Nüsse haben ihren Namen nicht von ungefähr, wichtig ist nämlich, dass sie UNBEDINGT VOR dem 24. Juni geerntet werden.  Ja, da sind sie noch grün und ,,unreif". Nicht wundern, einfach machen und vertrauen, dass ihr euch über das Ergebnis freuen werdet. Und für dieses Rezept wirklich nur schöne, makellose Nüsse nehmen, die nicht so hübschen kann man dann ja im Herbst ernten. Kleiner Tipp noch: die Damen, die ihre Hände und Nägel schonen wollen (natürlich auch an die Herren, denen es ähnlich ergeht): Einmalhandschuhe anziehen, denn die Dinger färben nämlich richtig böse. Also, denn mal ran an die Nüsse.

 

Zuerst brauchen wir eine Nadel, nicht zu fein, nicht zu grob und dann wie besessen auf die Nüsse einstechen, schön gleichmäßig perforieren. Dann bedienen wir uns eines hohen Gefäßes, in das all die Nüsse rein passen, selbige hinein und Wasser dazu. So, erst mal warten, das erste Warten von vielen.  Eine Woche warten und immer wieder Wasser wechseln. Dann nach einer Woche Kurbad, geht's für die Nüsse in den Whirlpool, oder den Kochtopf besser gesagt. Mit frischem Wasser eine halbe Stunde kochen und dann wieder zurück in das vorher schon benutzte Gefäß. Dann haben wir ja noch den ganzen Kruscht von der Zutatenliste, dafür nehmen wir uns jetzt auch einen Topf und braten uns einen lustigen kleinen Sud draus. Wenn der schön heiß ist, gießen wir ihn über die Walnüsse ebenfalls in das Gefäß (ja, es sollte hitzebeständig sein!). Und wieder warten, 4 Tage. Das ganze Prozedere wiederholen, also Sud aufkochen, wieder über die Nüsse gießen, wieder warten. Keine Sorge meine tapferen Gefährten, bald geschafft. Nur noch 3 Tage ziehen lassen, dann wieder aufkochen, wieder übergießen uuuund endlich kommen wir zum Einmachen- Ddie heißen Nüsse mitsamt Sud in Gläser geben, die Nüsse müssen vom Sud überdeckt sein und die Gläser sofort verschließen. Puh, lange Warterei, endlich geschafft.

Oder auch nicht!

 

Denn bevor wir genießen dürfen, müssen wir uns nochmal in Geduld üben. Und zwar ein ganzes halbes Jahr, 6 Monate, 182 Tage, 4368 Stunden 262080 Minuten oder eben 15724800 Sekunden.

Aaaaber, pünktlich zu Weihnachten hat man dann eine schmackhafte und nicht alltägliche Beilage zum Weihnachtsschmaus, zur Käseplatte oder einfach zum nebenher genießen. Die Arbeit und das Warten hat sich doch auf jeden Fall gelohnt, oder!? 


Waldmeisterbowle

So, trulla jussa Heiterkeit, der Maien hält Einzug in unseren Gefilden. Das heißt Sonne, die ersten heißen Tage und laue Nächte. Und um diese in gebührender Weise zu verbringen, am besten bei Feuer, gutem Essen, umgeben von lieben Freunden, wollen wir uns an ein gar vorzüglich Getränk wagen zu erschaffen: Waldmeisterbowle.

 

Dafür brauchen wir:

 

1 Bund Waldmeister

2 Spritzer Limettensaft

2 Flaschen Weißwein halbtrocken

1 Flasche Sekt halbtrocken

Eiswürfel

 

Also, nutzen wir den schönen Tag um einen ausgedehnten Spaziergang durch unsere schönen Wälder und kehren abends mit einem Bündel Waldmeister nach Hause und vielleiccht haben wir ja auch den Alkohol gefunden den wir brauchen. Und bei nem Abstecher in die Arktis auch das Eis. Wenn nicht, müssen wir wohl doch nochmal zum Bauernhof oder wo es den Rümpel halt gibt. Und sind wir also zurückgekehrt, dann lassen wir den frischen, knackigen Waldmeister mal schööööööön verwelken über Nacht. Und am nächsten Morgen basteln wir mal die Flasche Wein in eine Bowle-Schüssel. Und dann angeln wir ein bisschen. Hängen wir den Waldmeister an die Angel und fischen damit in der Bowleschüssel nach öhm Weingummifischen oder sowas. Nah einer halben Stunde dürfet das aber wohl langweilig geworden sein. Und wenn man über den nicht gelungenen Fang frustriert ist, kann man den Köder auch gleich wegschmeißen. Dafür aber die restlichen Buddel Wein und den Sekt in die Schüssel. Und natürlich, die Limette nicht vergessen. Und je nach persönlichem Gusto, darf das Ganze natürlich noch individuell verfeinert werden, so als Anregung seien vielleicht Erdbeer- oder Pfefferminzblätter genannt, Honig evtl. für die Süße, da seien unserer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Und jetzt schnell raus damit ans Feuer in die kühle Maiennacht. 


Bärlauchpesto

Bereits auf manchem Bauernmarkt findet man ihn am Gemüsestand oder beim Wandern im Wald riecht man mancher Orts einen leichten Knoblauchduft. Und wenn man dann seiner Nase folgt, dann findet man, voila, zarte grüne Blätter die den feuchten Waldboden in einem dichten Teppich bedecken: der Bärlauch. Und mit diesen Blättern lässt sich ein, mit nachfolgendem Rezept, ein ganz wunderbares Pesto zubereiten. Doch nicht nur Blätter wollen gesammelt werden, so ungefähr 2 gute volle Hände, sondern auch:

 

1 EL Pinienkerne

50 g Pecorino (Sardisch/Sizilianischer Schafskäse) oder Grana Padano

1 dl Olivenöl Extra vergine (man braucht nicht viel, dafür vom Besten nehmen!)

1 TL Pfeffer

1/2 TL Salz 

 

So, zuerst einmal die Wanderstiefel ausziehen, dass der Dreck im Flur bleibt und dann den Bärlauch sauber abwaschen, dass auch der an ihm anhaftende Dreck nicht im Pesto landet. Dann gut trocken schütteln und mikroskopisch klein schneiden. Als denn die Hälfte des Bärlauchgewichtes in Pinienkerne in einen Mörser - so eine schwere Schale aus Stein in der man Gewürze mit einem schweren Stößel aus Stein zermahlen kann - geben. Mit eben diesem Stößel die Pinienkerne dann fein mahlen.  Soooo, dann nehmen wir uns mal des Käses an, ein wichtiger Eckpfeiler jeden Pestos. Den gewünschten Käse dann schön fein reiben oder mahlen, je nach vorhandenem Gerät. Und zwar soviel davon, dass der Häufen geschnittenen Bärlauchs und gemörserter Pinienkerne zu dem des geriebenem Käses gleich groß ist. Auf zum nächsten wichtigen Eckpfeiler eines Pestos, dem Öl. Nun die beiden Häufen zusammenmengen und den so entstandenen großen Haufen mit Öl begießen und dann alles schön gleichmäßig vermengen. Wenn eine besondere Sämigkeit gewünscht ist, so kann man zum Mischen auf einen Pürierstab mixen. Dann mal noch ein, zwei Stunden auf der Fensterbank oder so vergessen und ziehen lassen, danach mal probieren und mit Salz und Pfeffer final abschmecken. Das so entstandene Pesto hält sich nun mehrere Wochen im Kühlschrank und schmeckt köstlich - natürlich - zu Pasta aller Art, aber auch zu Lammfleisch oder Rindsbraten.


Brennnesselchips

Man benötigt:

 

Brennnesseln

Fett zum Frittieren (am besten in einer Fritteuse natürlich), wir raten hierbei zu Ghee. Denn es hat den großen Vorteil, dass sich beim Erhitzen keine ungesunden Transfette bilden.

Salz

  

Lustige kleine pelzige Gesellen, die überall an allen Wiesensäumen, an Waldrändern, an Tümpeln und Seen wachsen, praktisch überall. Die man trocknen kann, die seeehr gesund sind, aber leider, leider auch dazu neigen, vorbeikommenden Wanderern in die Waden zu beißen, unbedacht schlendernden oder im Gras liegenden Menschen kleine rote Stiche zu versetzen - Brennnesseln. Sie lindern rheumatische Schmerzen, sind sehr schmackhaft in Salaten und man kann sie abends hervorragend vorm Kamin knabbern, als Chips. Und das ganz ohne brennende rote Pünktchen, die kratzen und jucken. Dann wollen wir uns da mal ran machen an die obskure Geschichte, die vielleicht noch manch einer etwas skeptisch beäugen möchte. Doch lasset euch nicht entmutigen. Sammeln wir uns mal:

 

Voila, huch, das ging aber schnell. Um zu verhindern, dass man sich beim Pflücken oder Zupfen der Blätter oder sogar beim Waschen, die Pfoten verbrennt, darf man natürlich geeignete Schutzausrüstung tragen. Die Brennnesseln am besten auch an einem Tag nach einem Regenschauer sammeln, dann sind schon mal Straßenstaub und - je nach Standort - eventuelle Verunreinigungen durch Tiere abgewaschen. Aber daheim nochmal waschen, allein schon wegen des unglaublichen Nervenkitzels. Wenn die Blätter dann abgetropft sind, ins heiße Fett geben, schön knusprig ausbacken und zum Abtropfen auf ein Küchentuch. Etwas abkühlen lassen, in eine Schüssel damit und jetzt die letzte verblieben Zutat, wer sich noch erinnern kann dazu, tada, Salz. Gut vermengen und schon kann man die unbrennenden Brennnesseln genießen.

Oh Wunder, wer hätte es gedacht . . . .  Brennnesseln.


Fastnachtsküchle

Weit entfernt von all dem zügellosen, bierseligen, stumpfsinnigen Faschingstrara, bei dem man sich gar alberne Kostüme aus billigem Plastik überstreift und für ein paar Tage sämtliche moralischen Grundsätze von sich weist. Da füllen zur Fastnachtszeit schaurige Gesellen und Hexen mit grotesken Holzmasken die Straßen süddeutscher Städte -  in der allemannischen Fastnacht. Und ebenso tradtionell wie das individuelle Häs der einzelnen Narrenzünfte sind auch die Fastnachtsküchle, deren Herstellung wir uns nun widmen wollen. Dafür brauchen wir erst einmal:

 

500 g Mehl

80 g Zucker

1 Pck. Vanillezucker

1 Prise(n) Salz

1 Pck. Hefe

40 g Butter

wenig Milch

3 Ei(er)

Öl, zum Ausbacken

 

So, basteln wir uns zuallererstmal einen Hefeteig. Dazu Mehl, Zucker, Vanillezucker und eine Prise Salz in eine Schüssel fügen. Als denn drücken wir eine Mulde in den ganzen Haufen, so das ein kleiner Krater entsteht. In diesen Krater werden wir die Hefe bröseln. Wir kreiren uns einen sogenannten Vorteig. Dann noch schnell die Butter schmelzen, ein paar Löffel Milch dazu und hinein in den Vulkan. Ein bisschen mit der Hefe vermischen und etwas gehen lassen. Nach einer kurzen Geh-Zeit, die Eier -schwupp- rein und einen schönen geschmeidgen Teig formen.

Aus dem großen Teig dann mehrere kleine Teige formen. Und nun kommt der Teil, der den Fastnachtsküchlein auch den Namen ,,Ausgezogene" einbringt. Die kleinen Teigkugeln mit den Händen zu runden flachen Scheiben ausziehen und diese sofort in heißes Fett legen und goldbraun ausbacken. Zum Abtrocknen auf ein Küchentuch und noch warm mit Puderzucker bestäuben. Am besten natürlich warm genießen. Eine wunderbare Alternative zur Faschingszeit, zum Berliner.

Eine echte süddeutsche Spezialität. 


Äpfel im Schlafrock

Wir benötigen:

 

2 Päckchen Blätterteig       

3 Äpfel

100g Haferflocken (alternativ: gemahlene Nüsse)

100g Rosinen

Marmelade nach persönlichem Gusto

1 Eigelb

 

Es ist kalt dort draußen vor den Toren; man muss sich warm anziehen gegen Wind, Kälte und Schnee und warum sollte man unser geliebtes Essen davon ausnehmen.

Also wollen wir ein gar feines Winteressen bereiten, das auch fein eingepackt gegen die Kälte ist. Dafür nehmen wir den vorgefertigten Blätterteig aus seiner Verpackung und walzen ihn ein wenig in Länge und Breite mal Höhe. Und dann nehmen wir von jedem der gewalzten Teile so ungefähr ein Drittel ab und fügen die dann zu einem dritten Ganzem zusammen. Als dann sei ein wenig Grausamkeit gefordet, es gilt den Äpfeln tatsächlich bei lebendigem Leibe die Haut abzuziehen. Und wenn dies geschehen, sogar noch die Innereien mittels einem so bezeichneten ,,Kerngehäusestechers" zu entnehmen. Da wir ja etwas entnommen und entfernt haben, sollten wir dies dem Apfel wieder angedeihen lassen.

Im Klartext: wir stellen jeden Apfel auf ein Teigstückchen und füllen ihn dann  abwechselnd mit Marmelade und Haferflocken und Rosinen. Da ihm ja bis jetzt immer noch eine Haut fehlt schlagen wir den Teig auf dem er steht um ihn herum hoch und klappen ihn über der Marmeladenfüllungsöffnung zusammen. Schwupp, noch das Ganze mit Eigelb eingepinselt und bei 200 Grad in die Röhre. Ein bis zwei Glühwein (also ca. 30 Minuten, je nach Größe mehr oder weniger) warten und voila, schon hat man für wenig Arbeit ein wunderbares Wintermahl.


Mispelkuchen

 Hoffen wir,dass der Nikolaus folgendes in seinem Sack für uns hat:

 

300 g Mehl

1 Päckchen Backpulver

250 g Butter

4 Eier

150 g Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

Eine Prise Salz

500 g Mispelkonfitüre

Zimt und Ingwer, vorzugsweise gemahlen

75 g geriebene weiße Mandeln

 

Ein weiteres Rezept, um eine verloren geglaubte, vergessene Frucht aus unseren Gärten: die Mispel. Alles dazu Wissenswerte darf dem ,,Kraut des Monats" entnommen werden, denn zu langem Parlieren fehlt uns die Zeit und draußen ist es kalt. Also Holz in den Herd, bis das Backrohr fein bei 180° am Glühen ist. Und auf der Herdplatte dann gleich mal Butter zum Schmelzen bringen, denn die sollte flüssig sein.

Wenn dies geschehen, 4 Eier mit dem Vanillezucker und mit so einer lustigen Drehaparatur zum Mixen locker flockig schaumig schlagen, eine Prise Salz darüber schneien lassen. Hoffentlich habt ihr die Butter vom Herd genommen, dass sie etwas abkühlt, nicht dass uns die Rührschüssel schmilzt wenn wir die jetzt dazugeben.

Mit einer Hand weiterquirlen, mit der anderen Backpulver zum Mehl geben, das man natürlich vorher abgewogen hat. Wenn nicht, müssen jetzt wohl auch die Füße ran. Oder sogar Hilfsfüße, denn jetzt muss alles zusammen kommen. Wenn der so geschaffene Teig dann schön sämig ist, darf man ihn kurz mal wegstellen, um ein Glas Punsch zu trinken, es ist ja immerhin Advent, oder zumindest kalt, oder vielleicht nass, egal Punsch ist immer gut.

Gestärkt dann eine Springform reichlich einfetten und die Hälfte des Teiges eingießen. Die Form in den glühenden Ofen und 10 Minuten dort belassen. Noch eine Tasse Punsch. Und jetzt zur Mispel. Wer sich über die Mispel informiert und vielleicht sogar welche aufgetrieben hat, der hat hoffentlich die Konfitüre selber gemacht, schmeckt immer am allerbesten. Wie mit diesen putzigen Früchtchen umzugehen ist entnimmt man ebenfalls dem Kraut des Monats, denn die 10 Minuten sind um und der erste Kuchen kommt aus dem Ofen. Jetzt haben wir soviel Zeit mit Punsch und Mispeln vergeudet, jetzt aber flott, die Konfitüre mit den Pülverchen vermischen und ab damit auf den Kuchen. Den restlichen Teig darüber breiten, nochmal Frau Holle spielen und Mandeln schneien lassen und wieder zurück in den Ofen. Diesmal etwas länger gute 25-30 Minuten. Solange eben, bis nichts mehr an einem Holzstäbchen hängen bleibt. Nach dem Einstechen eines Solchen... oder wenn er schön goldbraun ist..oder wenn ihr zu viel Hunger vom Punsch habt. Dann bleibt jetzt nur noch: euch allen einen lustigen, schmackhaften Winter und lustige Feiertage zu wünschen.  


Quittengelee und Quittenbrot

Eine beinahe schon ausgestorbene Frucht erobert seit einigen Jahren wieder den heimischen Gärten zurück: die Quitte.

Ein fast schon strauchähnlicher Baum, der  im Herbst wunderbar gelb leuchtende feste Früchte ernten lässt. Und flauschig sind sie auch noch, die ovalen Dinger. Aber man kann mit ihnen weit mehr anfangen, als sie nur zu Dekozwecken oder zum Kuscheln zu nehmen.

Man kann sie, oh Wunder nein, sogar essen. Okay, roh vielleicht nicht ganz so gut, aber hier zwei leckere Verwurstungstips für die Quitte:

 

Quittengelee und Quittenbrot (eigentlich nur ein Rezept, aber aus den Resten des Ersten lässt sich wunderbar noch das Zweite machen und so muss auch nichts übrigbleiben)

 

Erstmal vorbereiten: d.h. die Quitten sauber frottieren und zwar mit einem trockenen Tuch den kuscheligen Pelz abrubbeln. Oder abkuscheln, dann hat man davon auch noch was davon. Und jetzt noch barbarischer: nicht nur den Pelz abziehen, jetzt auch noch die armen Geschöpfe in große Stücke stückeln . . . .  Vielleicht hilft es zur Ablenkung eine Schüssel Zitronenwasser vorzubereiten. Wie beim Apfel auch, verhindert selbiges, dass die Quitten braun werden. Also rasch nach dem Schneiden baden schicken. Und nichts verschwenden. Nur Stielansatz und Blüten entfernen, Kerngehäuse mit verarbeiten, denn da sitzt das Aroma wie bei der Weißwurst die Vitamine unter der Schale oder irgendwie so war das glaube ich . . .  Dann ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn die Stückchen sind kalt und sie brauchen etwas Temperatur, aber nur so viel, dass sie schön weich werden. Nicht matschig, so ungefähr als wolle man Kartoffeln für Kartoffelbrei weich kochen. Der Rohstoff ist geschaffen, machen wir was draus:

 

Gelee:

Wieder Fingerspitzengefühl, sehr anspruchsvoll das Ganze, aber einmal wird man wohl etwas zärtlich sein können. Je weniger man jetzt dabei drückt, wenn man den Saft  durch ein Tuch oder ein Haarsieb abseiht, desto heller und klarer wird das Gelee.

Klaro, wer die ganzen Schwebteile wie ein Ochse durch das Handtuch drückt, muss sich nicht über die Rückstände wundern. 

 

Hoffentlich hat man sich gemerkt, wie viel Saft das nun ergeben hat, wir brauchen nämlich exakt die selbe Menge an Gelierzucker. Alles zusammengeben, umrühren, fertig. Ne, zu früh, Herd, kochen!! So ungefähr ja 3-4 Minuten. Mal einen Finger reinhalten, schmecken ob es schmeckt, man darf auch gerne nach Vorliebe noch etwas ,,nachwürzen" mit Zimt, Vanille, Cognac, anderer Schnaps, Whisky, oder, ach seid mal selber kreativ.

So, es ist ja noch was im Topf, die Schwebeteilchen und so, also das was wir nicht durchs Tuch bekommen haben mit unserer Feinfühligkeit. Daraus machen wir jetzt auch noch was Lustiges, und zwar: 

 

Quittenbrot:

Jetzt haben auch die Kerngehäuse endgültig ihren Teil getan und dürfen abgeschnitten werden und darauf achten, dass wirklich nichts an Kernen oder so übrig bleibt, denn die würden wir ansonsten jetzt mit dem Mixer zerhäckseln und das wäre schadhaft. Solange passieren, pürieren und klein machen, bis sich die Stückchen in sämiges Quittenmus verwandelt haben. Und wieder Zucker, kein Gelierzucker, sondern ganz normaler Rohrzucker. Aber wie oben schon gesagt, gleicher Teil, rinn in den Pott, Hitze hoch, und eine 3/4  bis 1 Stunde dick einkochen lassen.

OBACHT!!! Ständig rühren, sonst könnt ihr den Topf nachher wegwerfen, so Zuckerklebe geht nie wieder raus!!! Ihr seid gewarnt.

Nun noch etwas Fett, ja eine ganz gesunde Sache, die Geschichte hier. Aber wirklich nur etwas Fett, gerade mal so viel Butter, um ein Kuchenblech oder eine Auflaufform schön einzubuttern. Auf selbige buttrige Oberfläche nun gleichmäßig 1-2 cm dick das Zucker-Quittenmus auftragen, sauber verspachteln und 2-3 Tage in einem warmen Raum trockenen lassen. Wer aber keine Zeit und zu viel Geld hat, kann auch ein bisschen die Republik heizen und die Bleche, d.h. Auflaufformen für 3-4 Stunde bei geöffneter Backofenklappe und 100 C° im Backofen parken. Nach der Trockenzeit in lustige Förmchen schneiden und nach Belieben in Hagelzucker, Kokosflocken oder Mandeln oder anderem Genusse wälzen.

Dann wichtig: In einem gut verschließbaren Gefäß aufbewahren. Da bietet sich wunderbar eine Blechdose an, die auch noch einen dekorativen Zweck erfüllt, wie die Quitte ja selbst auch. Ach ja, eins noch zum Schluss, immer eine Schicht Pergamentpapier zwischen die einzelnen Lagen Brot packen, nicht dass man aus der Büchse nur noch einen Brotturm zieht. Und ein kleiner Tipp: Zu diesem Quittenbrot passt ganz hervorragend, ja was, genau, Quittengelee! 


Hagebuttenmarmelade

Körbchen gepackt, Stiefel an, ab in den Wald und:

 

3 kg Hagebutten

2 l Wasser

Saft

Gelierzucker

Zitronensäure

 

gepflückelt.

 

Haben wir einen schönen Frühherbsttag genutzt und an den Hecken und Sträuchern unserer Wälder Hagebutten gezupft, ziehen wir uns in die Küche zurück und putzen Hagebutten. Hoffentlich ist noch gut was vom Tag übrig, denn es ist eine recht langwierige Fiselarbeit, Blüten und Stielansatz zu entfernen, die Hagebutten zu halbieren und die kleinen Kernchen auszuschaben. Wenn man Letztere aufhebt und trocknet, ergibt das ein super Juckpulver. Aber uns juckt es jetzt ja eher in den Fingern nach Marmelade.

Also, die so vorbereiteten Butten in 2 Liter Wasser ca. 1 Stunde sanft weich kochen lassen. In der Wartezeit darf man gleich mal, solange er noch offen hat, zum Küchenwarenkrämer hetzen und sich eine ,,Flotte Lotte" besorgen. Ein ausgezeichnetes Gerät, mit dem sich die Hagebutten dann wunderbar passieren lassen. Der, bei dem der Krämer bereits die Schotten dicht gemacht hat, kann einen Pürierstab nehmen. Wer auch den nicht hat: ein Hammer erzielt ungefähr ähnliche Ergebnisse.

So, der Rohstoff für die Marmelade ist geschaffen, praktisch das Eisen aus dem Erz gewonnen und jetzt ist ein wenig persönlicher Geschmack gefragt. Denn wir können unsere Hagebuttenmarmelade noch durch einige fruchtige Noten ergänzen durch die Zugabe von Säften. Hierbei empfehle ich ein Mischverhältnis von vier Teilen Hagebuttenmark zu einem Teil Saft. Die Wahl des Saftes unterliegt wie gesagt dem persönlichen Geschmack. Wenn man das dann entsprechend vermengt hat, bleibt mir jetzt leider nur noch auf die Zubereitungshinweise auf dem entsprechenden Gelierzucker zu verweisen und nach diesen zu verfahren.

Ah, und die Zitronensäure, genau, nicht vergessen. Aber die kommt ohnehin ganz zum Schluss dazu. Anstatt zum Krämer zu hüpfen, darf man die Wartezeit (verursacht durch das Kochen der Butten) auch dazu nutzen, Gläser auszukochen um nach Beendigung der Puhlerei und Kocherei geeignete Gefäße für die köstliche Marmelade zu haben. Gut verschließen und am besten einen Teil gleich warm essen. Unvergleichbar! 

Und genießen wann immer man einem kleinen Stück Spätsommer am Waldrand bedarf.


Hollersuppe

Pflücken wir uns:

 

1 kg Holunderbeeren

125 ml Rotwein oder Apfelsaft

5 EL Zucker

2 EL Speisestärke

1/2 Bund Minze

Salz

Zitronensaft

Zimtpulver

 

Der Sommer neigt sich dem Ende und wir gucken mal so in den Garten, auf den Feldern und in den Wäldern, was da so wuchert, wächst und gedeiht.

Wo sich die Natur schon fast wieder auf die Kälte einstellt. Und voila, was finden wir denn da?  Überall in den Hecken, an den Waldrändern lachen uns dunkelrote Beeren an. Die Holunderbeeren... Und von denen nehmen wir uns doch gleich mal einen großen Beutel mit und husch husch nach Hause. Ofen einheizen, dann wirds auch gleich gemütlich warm und die Beeren waschen und putzen. Sodenn das Ganze mit 1l Wasser aufkochen, brodel brodel und noch ein bisschen brodeln. Während das so brodelt, die Beeren auch noch zermatschen. Nach 10 min. Gebrodel und Gematsche kann man das Ganze von seinem Leiden erlösen und abgießen. Aber muhaha, verraten, denn für den ausgekochten Saft heißt es zurück in den Topf. Und während es so im Topf topft, kann man die Speisestärke schon mal ins Wasser einrühren und dann, schön langsam unterrühren. Und weil es so schön ist, das Rühren, rühren wir auch noch den Zucker, einen Hauch Salz und den Wein (oder eben auch den Apfelsaft) dazu. Jetzt muss es nur noch schmecken und probieren geht über studieren. Löffel her, rein in den Sud, Mäulchen auf, abgeschmeckt, ah es fehlt noch was: ein wenig Zimt, ein wenig Minze, schön kleingehackt, da sollte doch was zu machen sein. So lange wiederholen, bis es euch mundet. Und hoffentlich bleibt dann noch was für die Gäste oder Freunde, oder wen auch immer übrig.

Gekühlt oder lauwarm auf den Tisch damit, und sich loben lassen. 


Sommernudeln

Vonnöten seien uns:

 

5oo g Spaghetti

1 Becher Creme fraiche

Basilikum, so viel wie möglich

Parmesan

1 kleine Knoblauchzehe

 

Die Nächte lau und kurz, der Himmel dunkelblau, roter Schimmer im Westen.

Lampions in den Bäumen, Grillen zirpen in den Feldern, ein Glas eiskalter Weißwein und dazu, hmmmmm lecker Rinderhüfte mit Pilzragout.

Oder eine feine Kartoffelsuppe... Wohl eher nicht:)

Da greifen wir in ein paar Monaten nochmal darauf zurück. Doch für eine solche Sommernacht bedarf es etwas Leichteres. Und auch etwas das schnell zu zubereiten ist. Nicht dass die Kocherei dem Koch noch die Schweißperlen von der Stirn ins Mahl tropfen lässt.

Schnell einen Topf Wasser auf den Herd, eine Prise Salz schwungvoll hinein befördert, und bis zum Kochen desselben gleich mal Creme fraiche in ein Behältnis geben. Auch wenn wir Gewalt und Barbarei nur in wenigen Fällen für gut heißen müssen wir jetzt doch aktiv dazu aufrufen. Es gilt den Basilikum zu zerhackseln, ja zerhackseln, mit bloßen Händen Blatt für Blatt zu zerreißen, zu zerstückeln und zu zerkleinern und selbige Schnipsel ab in die Schüssel zur Creme fraiche.

Ebenso den Parmesan. Den muss man aber nicht mit den Händen zermahlen, da darf sich einer Reibe bedient werden. Auch zum Pressen des Knoblauchs sei eine Presse legitim. Auch diese beiden Ingredienzien finden ihren Weg in die Schüssel und alles dort Versammelte nun gut vermengen. Inzwischen kocht das Wasser. Nudeln hineinkomplimentieren, al dente kochen (man kennt da ja den dämlichen Trick aus der noch dämlicheren Werbung, also den ganzen Topf Nudeln gegen die Wand kippen und was nicht auf den Boden fällt ist al dente und kann von der Wand in die Schüssel gekratzt werden).

Vielleicht doch lieber ein Sieb nehmen . . . . Aber der letzte Teil stimmt, die abgetropften Nudeln in die Schüssel geben, kräftig rotieren lassen und hurra, fertig.

Schnell, einfach, schmackhaft und wohl weit besser für eine laue Sommernacht als der oben beschriebe Firlefanz, dazu dann im Herbst ein paar Worte. 


Mädesüß-Eis

Wir beschaffen uns:

 

Eine geöffnete Blüte Mädesüß

150 ml Milch

50 g Zucker

300 g Naturjoghurt (Vollmilchjoghurt)

1 Becher Schlagsahne

2 TL Zitronensaft

Ein gar lustig Obst (welches gerade Saison hat natürlich)

 

Aaah, der Sommer, wie wunderbar. Die Sonne brennt, die Mücken stechen. Ohne Schatten ist es kaum mehr auszuhalten und die flirrende Hitze steht über den Landen. Die Badeseen verkocht und die Strände überlaufen, da bleibt uns doch nur, uns die Erholung und Erfrischung selbst zu holen.

Also nichts wie ran an den Herd oder besser gesagt den Kühlschrank...

Aus jenigem entnehmen wir uns gleich mal die Milch und gehen damit doch an den Herd. Aber man darf sich auch ein kühles Getränk mitnehmen. Da wollen wir mal nicht so sein. Am Herd angelangt, nach einem erfrischenden Kampfschluck, erhitzen wir die Mädesüßblüte in der Milch zusammen mit dem Zucker. Nicht aufkochen lassen, einfach erwärmen, dann beiseite stellen und für die nächsten 2 Stunden mit Missachtung strafen. Vielleicht nochmal einen Erfrischungsschluck?

Dann aber weiter im Text: die 2 Stunden muss man nicht tot, sondern kann in ihnen auch die Sahne steif schlagen. Dies ist unser nächster Arbeitsschritt. Wenn dann die zwei Stunden verschlagen sind, den Joghurt unter die erkaltete Milch heben und anschließend die Schlagsahne.

Das Ganze gibt man jetzt für 50 Minuten in die Eismaschine. Da ich nicht der fehlerhaften Annahme anheimfallen möchte, jeder der hier mit mir Schwitzenden verfüge über eine eigene Eismaschine und ich auch nicht zum kollektiven Eismaschinenraub beim Eiscafe nebenan aufrufen sollte, darf ich eine Alternative empfehlen:

Die Eisrohmasse ins Gefrierfach gepackt und alle 20 Minuten mit dem Schneebesen verrühren. Das innerhalb unserer altbekannten ca. 3 Stunden vollführen. Genug Zeit für einen weiteren Erfrischungstrunk. Ach ja, natürlich, oder wenn in erreichbarer Nähe, gleich einmal das Obst zusammenpflücken: Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Erdbeeren, alles was Saison hat, bietet sich perfekt zu dieser kühlen Köstlichkeit an. Oder ,ein ganz besonderer Geheimtipp: mit Felsenbirnenkompott vom letzten Jahr genießen.

Ein Stück Sommerurlaub selbst gemacht, aus dem eigenen Garten und der umliegenden Natur. Was kann der Sommer Schöneres bieten??!!


Bruder Josephels Holunder- Lorbeer Panna cotta

Man stelle bereit: 

 

850 g Sahne

90 g Zucker

4 Blätter Gelatine, weiß

5 frische Lorbeerblätter

Holundersirup

 

Ist denn alles bereitet, alles in den Startlöchern? Dann ran an den Herd!

Doch gleich wieder weg davon, erstmal kaltes Wasser in eine Schüssel und die Gelatine darin einweichen. Dann zurück an den Herd. Wieder weg, Topf holen und Sahne da hinein. Und jetzt doch endlich mal am Herd geblieben. Außer die Arbeitsplatte ist weit weg vom Herd, dann muss man schon wieder weg, die Lorbeerblätter längs halbieren, rein in den Topf damit uuuuuuuuuund..... nein, noch nicht einschalten, nochmal weg, Zucker holen, rein in die Sahne und endlich endlich darf man den Herd einschalten. Nach einer Viertelstunde des Köchelns von der Kochstelle nehmen und das Gemüse entfernen. Dafür aber die eingeweichte Gelatine noch nass solange einrühren, bis sie sich komplett aufgelöst hat. Das Gemisch dann in vorbereitete kleine Förmchen füllen, schwupp, diese in den Kühlschrank gezaubert und nach 3- 4 Stunden kann man sie wieder hervorholen, auf einen Teller stürzen und mit Holundersirup und wahlweise Früchten oder Blättern drapieren. Besonders eignen würden sich hier Johannisbeeren, Pfefferminze oder Lorbeerblätter. Letztere allerdings nur als reine Dekoration!

Ein krönender Nachtisch für eine fürstliche Tafel. 


Bruder Josephels Gierschlimonade

Aus frisch grünendem Walde pflücke man:

 

- 1 l Apfelsaft

- 0,5 l Mineralwasser

- 1 Zitrone

- 10 Stiele Giersch

- 2 Stiele Zitronenmelisse

 

Der Frühling hält Einzug im Lande, alles grünt, alles blüht, alles wächst und strotzt vor Leben. Das winterliche Grau weicht endlich einem frischen Grün und überall wachsen zarte Frühlingskräuter. Darunter vor allem der Giersch, der Wald und Wiesen bedeckt. Die beste Zeit also, mit diesem seit Urzeiten bekannten Kraut einige gar erfrischende Rezepturen auszuprobieren. Und was passt besser zu der Frische des Frühlings als eine eiskalte Limonade direkt aus dem eigenen Garten?

Hat man sich also auf die Jagd begeben und kehrt erfolgreich mit vielen vielen Gierschlingen über der Schulter nach Hause, so wasche und trockne man die Selbigen. Die Zitrone will gewaschen werden, bevor man sie in Scheiben schneidet und zu einem erquickenden Bade in Apfelsaft lädt. Am besten nutzt man dazu eine möglichst große Bademöglichkeit, denn nun gesellen sich noch die Gierschlinge und die Zitronenmelisse dazu. Die drei überlasse man jetzt getrost eine Nacht lang ihrer Dreisamkeit, bevor man am nächsten Tag das pflanzliche Gekräutere wieder entbadet und den Sud nach Belieben und Geschmack mit Mineralwasser aufgießt.

Nicht nur erfrischend und lecker, sondern nebenbei auch noch gesund, da die Gierschlinge reichlich Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen enthalten. Sie wirken außerdem Rheuma, Gicht und Arthritis entgegen, regen den Stoffwechsel an und unterstützen entgiftende und blutreinigende Prozesse im Körper. Auch bei Krämpfen helfen die Gierschlinge.

Eine wunderbare und doch oft als Unkraut missverstandene Pflanze direkt aus unserer Nachbarschaft. 


Bruder Josephels Mini-Muffin-Quiche

Man bereite sich folgende Zutaten:

 

Zum Ersten für den Teig:                           Zum Zweiten für die Füllung:           

250 g Mehl                                                    250 ml Sahne

einen halben Teelöffel Salz                       2 Eier 

Pfeffer                                                           1 Paprika

125 g Butter                                                  1 rote Zwiebel

70 ml Wasser                                                50 g geriebener Käse

                                                                       Salz und Pfeffer

                                                                       verschiedene Kräuter

Zunächst gilt es, nun aus den Zutaten für den Teig eben jenig selbigen zu basteln .Also Ärmel hoch, Mehl in eine Schüssel, die Butter in Flocken schneiden und mit Wasser und Gewürzen einen geschmeidigen Mürbeteig kneten. Damit er bei seinem Besuch im Kühlschrank nicht friert, wickelt man ihn in Frischhaltefolie und lässt ihn mindestens eine halbe Stunde in dem dunklen Kälteverschlag ruhen. Zeit genug, die Füllung für die Quiche vorzubereiten. Dafür alles Gemüse so klein wie möglich schneiden und zusammen geben. Man ist hier ja frei, was die Wahl der Zutaten angeht und noch weit über Karotten, Lauch, Spinat und Konsorten hinausreicht. Sobald dieses getan, müssen noch Eier, Sahne und Käse, kleingeschnittene Kräuter und Gewürze verquirlt werden, und dann sollte es bereits wieder Zeit sein den Teig aus dem Kühlschrank und von seiner Zwangsjacke zu befreien. Etwas größer als die vorbereiteten Muffinformen sollten die Kreise sein, die man nun am besten mit etwas kreisförmigem aus dem Teig aussticht, dass sich beim Einstülpen der selben ein kleiner Rand bildet. Jede Muffinform ist unterschiedlich und hat unterschiedliche Kapazitäten, was die Muffinaufnahme betrifft. Sollte noch Teig übrig sein, kann dieser auch noch einige Stunden, oder auch ein bis zwei Tage später benutzt werden. In die kleinen Schüsselchen drapiere man nun das Gemüseallerlei und gebe über jedes Küchlein etwas von der Sahne-Käse Mischung, doch nicht zu viel, es sollte nicht über den Teigrand schwappen. Das fertige Blech verstaue man dann für 25 Minuten artgerecht in den hoffentlich schon zu Beginn der Prozedur auf 180°C vorgeheizten Ofen. Nach beendeter Backzeit noch 5 Minuten abkühlen lassen, um die eingetretene Aufplusterung abschwellen zu lassen und schon ist ein einfaches, aber doch köstliches kleines Wunderwerk geschaffen, das sich sowohl warm als auch kalt genießen lässt.